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Beispiel für Studieren nach der Ausbildung: junge Frau am Notebook

Ratgeber

Studieren nach der Ausbildung: Der nächste Schritt in Ihrer Karriereentwicklung

Bereit für den nächsten Schritt in Ihrer Karriere? Eine Berufsausbildung ist ein wertvoller Startpunkt und immer mehr Auszubildende, Berufseinsteigerinnen und -einsteiger fragen sich, ob sie ihr Wissen vertiefen und neue Horizonte entdecken sollten. Das Studieren nach der Ausbildung kann genau das bieten – die Möglichkeit, sich weiterzubilden, neue Fähigkeiten zu erlernen und die Karriere auf eine neue Ebene zu heben. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum ein Studium nach der Berufsausbildung sinnvoll sein kann, welche Optionen Ihnen zur Verfügung stehen und wie Sie diesen Übergang reibungslos gestalten können.

Vorteile eines Studiums nach abgeschlossener Berufsausbildung

Ein Studium bietet Ihnen die Chance, Ihre Fachkenntnisse zu erweitern und neue berufliche Perspektiven zu erschließen. Hier sind einige Gründe, warum ein Studium nach der Berufsausbildung eine lohnende Investition sein kann.

Zunächst einmal eröffnet ein Studium neue Karrierechancen. Viele Unternehmen schätzen Mitarbeitende mit einem akademischen Hintergrund, da sie oft über erweiterte analytische Fähigkeiten und fundierte theoretische Kenntnisse verfügen. Ausgebildete Fachkräfte, die ein Studium absolvieren, können sich auf höhere Positionen mit mehr Verantwortung bewerben und somit ihre Karriere vorantreiben.

Ein weiterer Vorteil ist die persönliche Weiterentwicklung. Ein Studium fordert und fördert kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu analysieren und zu verstehen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur im Berufsleben, sondern auch im Alltag von unschätzbarem Wert.

Schließlich bietet ein Studium auch die Möglichkeit, ein breiteres Netzwerk aufzubauen. Während Ihrer Studienzeit knüpfen Sie Kontakte zu Kommilitoninnen und Kommilitonen, Lehrenden und Fachleuten aus Ihrer Branche. Diese Verbindungen können in der Zukunft wertvolle Unterstützung und Chancen bieten.

Ein Studium nach der Ausbildung kann neue Perspektiven eröffnen.
Junger Mann mit abgeschlossener Ausbildung will durch ein Studium seine Chancen verbessern.

Verschiedene Studienmöglichkeiten im Vergleich

Wenn Sie sich für ein Studium nach der Ausbildung entscheiden, stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Auswahl. Jede dieser Optionen bietet einzigartige Vorteile und passt zu unterschiedlichen Lebenssituationen und Lernpräferenzen.

Präsenzstudium: Das klassische Präsenzstudium an einer Universität oder Fachhochschule bietet eine intensive Lernumgebung mit direktem Kontakt zu Dozentinnen und Dozenten sowie Mitstudierenden. Diese Form des Studiums ermöglicht es Ihnen, tief in Ihr Fachgebiet einzutauchen und von der Infrastruktur der Hochschule zu profitieren.

Fernstudium: Für diejenigen, die eine flexible Lernumgebung bevorzugen, kann ein Fernstudium eine geeignete Option sein. Diese Studienform ermöglicht es Ihnen, Beruf und Studium zu kombinieren und in Ihrem eigenen Tempo zu lernen. Die Einsatzmöglichkeiten des Internets machen dies zu einer attraktiven Wahl für viele Berufstätige.

Duales Studium: Das duale Studium kombiniert praktische Arbeitserfahrung in einem Unternehmen mit theoretischem Wissen aus dem Studium. Diese Option ist ideal für diejenigen, die praxisorientiertes Lernen bevorzugen und gleichzeitig in die Arbeitswelt eingebunden bleiben möchten. Es bietet eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis.

Voraussetzungen für ein Studium nach der Ausbildung in Deutschland

Die Voraussetzungen für ein Studium nach der Ausbildung können je nach Bundesland variieren. In Deutschland haben Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung mehrere Möglichkeiten, eine Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen.

In vielen Bundesländern ist ein Meisterabschluss oder eine vergleichbare berufliche Fortbildung einer der gängigsten Wege, eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung zu erhalten. Diese Qualifikation ermöglicht es Ihnen, ohne Einschränkung der Studienfachwahl an Hochschulen zu studieren.

Alternativ können Personen mit Berufsausbildung und einschlägiger Berufserfahrung eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung erlangen. Hierbei muss der gewählte Studiengang fachlich zur beruflichen Vorbildung passen und teils sind eine Hochschulzugangsprüfung oder ein Probestudium zu absolvieren.

Und auch IHK-Abschlüsse, wie der Fachwirt:in oder Betriebswirt:in, sind anerkannt und bieten daher wertvolle Qualifikationen für den Hochschulzugang. Diese Abschlüsse sind stark praxisorientiert und in der Industrie begehrt.

Studieren nach der Ausbildung: Voraussetzungen in den Bundesländern

alte Bundesländer, nördlich

  • Schleswig-Holstein: Berufserfahrene können mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und dreijähriger Berufserfahrung studieren. Eine Aufstiegsfortbildung wird anerkannt, und ein Probestudium ist nicht erforderlich. Ersatzzeiten für die Berufserfahrung sind möglich.
  • Niedersachsen: Der Zugang für Berufserfahrene wird über eine abgeschlossene Berufsausbildung und drei Jahre Berufserfahrung geregelt. Eine berufliche Fortbildung können Sie ebenfalls anerkennen lassen. Ein Probestudium ist in der Regel nicht nötig. Ersatzzeiten für die Berufserfahrung sind möglich.
  • Nordrhein-Westfalen: Sie können nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung und drei Jahren Berufserfahrung studieren. Eine Aufstiegsfortbildung oder eine Eignungsprüfung kann den Zugang erleichtern. Ersatzzeiten, wie Freiwilligendienst, sind möglich, während ein Probestudium nur in Ausnahmefällen gefordert wird.
  • Berlin: In Berlin wird der Zugang für beruflich Qualifizierte durch eine anerkannte Fortbildungsprüfung (z.B. Meister, Techniker) oder durch mindestens drei Jahre Berufserfahrung ermöglicht. Ein Probestudium ist nicht obligatorisch. Auch hier sind Ersatzzeiten für die Berufserfahrung, wie Freiwilligendienste, anrechenbar.
  • Bremen: In Bremen ist der Zugang mit abgeschlossener Berufsausbildung und dreijähriger Berufserfahrung möglich. Ein Probestudium von einem Jahr kann erforderlich sein. Ersatzzeiten für die Berufserfahrung werden anerkannt, beispielsweise durch Freiwilligendienste.
  • Hamburg: Neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Berufserfahrung kann eine abgeschlossene Aufstiegsfortbildung (z.B. Meister) den Zugang zum Studium erleichtern. Ein Probestudium ist in Hamburg nicht notwendig. Auch hier können Ersatzzeiten, wie Elternzeit, angerechnet werden.

alte Bundesländer, südlich

  • Baden-Württemberg: Sie benötigen eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens drei Jahre Berufserfahrung. Alternativ kann eine Meisterprüfung oder eine ähnliche Qualifikation den Zugang zum Studium ermöglichen. Ein Probestudium von mindestens einem Jahr ist verpflichtend. Ersatzzeiten für die Berufserfahrung, etwa durch Kindererziehungszeiten oder Zivildienst, sind nicht vorgesehen.
  • Bayern: Hier können Sie nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung und dreijähriger Berufserfahrung studieren. Es besteht die Möglichkeit, durch eine Eignungsprüfung die Zulassung zu erhalten. Ein Probestudium ist in der Regel nicht erforderlich. Ersatzzeiten, wie z.B. Wehr- oder Freiwilligendienst, können angerechnet werden.Hessen: Hier ist eine abgeschlossene Berufsausbildung und drei Jahre Berufserfahrung erforderlich. Eine berufliche Aufstiegsfortbildung kann den Zugang ebenfalls ermöglichen. Ein Probestudium ist in der Regel nicht notwendig, und Ersatzzeiten können Sie sich anerkennen lassen.
  • Rheinland-Pfalz: Der Zugang erfolgt durch eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung. Eine Aufstiegsfortbildung kann als Zugangsvoraussetzung dienen. Ein Probestudium ist nicht notwendig. Ersatzzeiten, wie Elternzeit, sind anrechenbar.
  • Saarland: Eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens drei Jahre Berufserfahrung sind Voraussetzung. Ein Probestudium ist nicht notwendig. Ersatzzeiten, etwa für Kinderbetreuung, können Sie anerkennen lassen.
Probestudium nötigProbestudium möglichProbestudium nicht möglich
BundesländerSachsen-Anhalt
Saarland
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Bremen
Thüringen
Nordrhein-Westfalen
Bayern
Niedersachsen
Brandenburg
Berlin
Sachsen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Baden-Württemberg

neue Bundesländer

  • Mecklenburg-Vorpommern: Eine abgeschlossene Berufsausbildung und dreijährige Berufserfahrung sind notwendig. In manchen Fällen ist ein Probestudium erforderlich. Ersatzzeiten für die Berufserfahrung, wie Freiwilligendienste, sind anrechenbar.
  • Brandenburg: Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und drei Jahren Berufserfahrung können Sie hier studieren. Ein Probestudium ist häufig erforderlich. Ersatzzeiten für die Berufserfahrung, etwa durch elternzeitliche Betreuung, können angerechnet werden.
  • Sachsen: In Sachsen ist eine abgeschlossene Berufsausbildung und drei Jahre Berufserfahrung Voraussetzung. Ein Probestudium ist meist notwendig. Ersatzzeiten, wie durch Wehr- oder Freiwilligendienste, sind möglich.
  • Sachsen-Anhalt: Hier sind eine abgeschlossene Ausbildung und drei Jahre Berufserfahrung Voraussetzung. In einigen Fällen muss ein Probestudium absolviert werden. Ersatzzeiten für die Berufserfahrung sind möglich.
  • Thüringen: Thüringen erlaubt Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung und dreijähriger Berufserfahrung den Hochschulzugang. Ein Probestudium ist nicht erforderlich. Ersatzzeiten, wie Freiwilligendienst oder elterliche Betreuung, können angerechnet werden.
BundeslandErsatzzeit möglichmaximalbei Erziehung und Pflegebei Wehr-, Ersatz- und Freiwilligendienstbei weiteren Fällen
Mecklenburg-Vorpommernja
1 Jahrja, falls Angehörigeneinnein
Hamburgja
2 Jahreja, falls Angehörigejanein
Niedersachsenja
1 Jahrneinjanein
Bremenja
nicht definiert
ja, falls in Verbindung mit Führung eines Familienhaushalts
jaFort- und Weiterbildung während Arbeitslosigkeit
Nordrhein-Westfalenjanicht definiertja, falls in Verbindung mit Führung eines FamilienhaushaltsjaEntwicklungshilfe, weitere Berufsausbildung
Rheinland-Pfalzjanicht definiertja, falls in Verbindung mit Führung eines Haushaltsnur FreiwilligendienstEntwicklungshilfe, einjähriges Praktikum nach der Ausbildung
Saarlandjanicht definiert
(für erzieherische Berufe, ansonsten 1 Jahr)
ja, falls in Verbindung mit Führung eines Haushaltsneinnein
Baden-Württembergja2 Jahreja, falls in Verbindung mit Führung eines Haushaltsneinnein
Schleswig-Holsteinnein----
Sachsen-Anhaltnein
--
--
Brandenburgnein
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Berlinnein
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Sachsennein
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Thüringennein
-
-
--
Hessennein
--
--
Bayernnein
--
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Tipps für den Übergang ins Studium

Der Übergang vom Berufsleben in ein Studium kann eine Herausforderung darstellen. In der Folge sind die richtigen Strategien Gold wert, um einen reibungslosen Start in Ihr akademisches Abenteuer zu ermöglichen. Ein guter erster Schritt ist die gründliche Recherche und Planung. Informieren Sie sich über die verschiedenen Studienoptionen, Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbungstermine. Danach erstellen Sie einen detaillierten Plan, um sicherzustellen, dass Sie alle notwendigen Schritte rechtzeitig erledigen.

Eine weitere hilfreiche Strategie ist, sich aktiv in der Studierendengemeinschaft zu engagieren. Nehmen Sie an Einführungsveranstaltungen teil, treten Sie studentischen Gruppen bei und knüpfen Sie Kontakte zu Kommilitoninnen und Kommilitonen. Dies wird Ihnen helfen, sich schneller in der neuen Umgebung zurechtzufinden und ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen.Letztlich ist es wichtig, sich selbst Fristen zu setzen und diszipliniert zu bleiben. Ein Studium erfordert Selbstorganisation und Zeitmanagement. Nutzen Sie etwa Kalender und To-Do-Listen, um den Überblick über Ihre Aufgaben zu behalten. In der Folge können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre Ziele erreichen.

  • Motivationsstrategien entwickeln: Setzen Sie sich konkrete Ziele und belohnen Sie sich für Erfolge. Auf diese Art und Weise können Sie während anstrengender Phasen am Ball bleiben.
  • Effizientes Zeitmanagement: Entwickeln Sie einen strukturierten Tages- oder Wochenplan, um Studium und berufliche Verpflichtungen besser koordinieren zu können. Denn klare Prioritäten und feste Lernzeiten helfen dabei, den Alltag zu organisieren.
  • Finanzierung sicherstellen: Überlegen Sie sich, wie Sie das Studium finanzieren können. Informieren Sie sich über BAföG, Stipendien oder andere Fördermöglichkeiten wie Bildungsurlaub. Einige Arbeitgeber unterstützen berufliche Weiterbildungsmaßnahmen finanziell. Umfassende Informationen finden Sie in unserem Blogbeitrag zu den Kosten eines Studiums.
  • Kontakte und Netzwerke nutzen: Suchen Sie den Austausch mit anderen Studierenden, die ähnliche berufliche Vorerfahrungen haben. So können Sie voneinander lernen und wertvolle Tipps erhalten.
Infografik über die Strategien für den Übergang ins Studium nach der Ausbildung

Alternativen zur Weiterbildung, falls ein Studium für Sie nicht infrage kommt

Wenn ein Studium für Sie nicht die richtige Option ist, gibt es dennoch zahlreiche Alternativen, um sich beruflich weiterzuentwickeln und Ihre Karriereziele zu erreichen. Eine Möglichkeit ist die Teilnahme an Zertifikatskursen oder Workshops, die spezifische Fähigkeiten vermitteln, die in Ihrer Branche gefragt sind. Diese Kurse sind oft kürzer als ein Studium und bieten praxisorientiertes Wissen, das Sie direkt in Ihrem Beruf anwenden können.

Eine weitere Alternative ist die berufliche Weiterbildung. Viele Unternehmen bieten interne Schulungsprogramme oder unterstützen externe Weiterbildungsmaßnahmen. Diese Programme können Ihnen helfen, Ihre Fachkenntnisse zu vertiefen und Ihre Kompetenzen zu erweitern. Schließlich könnten Sie auch eine weitere Berufsausbildung in Erwägung ziehen. Dies kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn Sie Ihre beruflichen Interessen ändern oder in einem neuen Bereich Fuß fassen möchten. Eine zusätzliche Ausbildung bietet neue Perspektiven und Möglichkeiten.

Schlussbemerkung

Ein Studium nach der Ausbildung bietet vielfältige Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Es eröffnet neue Karrierewege, fördert Ihre Fähigkeiten und erweitert Ihr Netzwerk. Und auch wenn ein Studium nicht für jeden die richtige Wahl ist, gibt es zahlreiche Alternativen, um sich weiterzubilden und beruflich voranzukommen. Unabhängig von Ihrer Entscheidung ist es wichtig, Ihre Ziele klar zu definieren und den Bildungsweg zu wählen, der am besten zu Ihnen und Ihren Ambitionen passt. Starten Sie Ihre Reise zu neuen Horizonten und nutzen Sie die Chancen, die sich Ihnen bieten.

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