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Berlin, 12. Juni 2025 – Nach einer kurzen Pause wurde die beliebte Reihe der Themenabende der GfN mit einer spannenden Veranstaltung zur Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der nachhaltigen Entwicklung fortgesetzt. In Kooperation mit der Deutschen Hochschule für angewandte Wissenschaften (DHAW) diskutierten rund 26 Teilnehmende aus dem GfN-Netzwerk, dem IZES sowie Studierende und Lehrende der DHAW über Potenziale, Grenzen und Gestaltungsspielräume von KI – ökologisch, ökonomisch und sozial. Die Moderation übernahm Prof. Dr. Katharina Gapp-Schmeling.
Im Zentrum des Abends stand die Frage, wie KI zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen beitragen kann – und welche Risiken mit ihrer Nutzung einhergehen. Ziel war es, ein differenziertes Bild der Technologie zu zeichnen: Zwischen Anwendungschancen, ethischen Herausforderungen und systemischen Abhängigkeiten.
Mit Prof. Dr. Swetlana Franken und Prof. Dr. Aaron Sterniczky lieferten zwei profilierte Expert:innen wertvolle Impulse:
Swetlana Franken stellte KI als strategisches Werkzeug für Unternehmen vor – etwa zur Mustererkennung, Prognose und Ressourcenoptimierung. Beispielhafte Einsatzfelder sah sie in der Landwirtschaft, dem Bauwesen und der industriellen Produktion. Gleichzeitig warnte sie vor einer überhöhten Erwartungshaltung: KI sei kein Allheilmittel und verfüge weder über Bewusstsein noch über Emotionen. Umso wichtiger sei es, Kompetenzen im Umgang mit der Technologie zu fördern und bestehende Mythen zu entkräften.
Aaron Sterniczky bettete das Thema in einen globalen, systemischen Kontext ein. In Anlehnung an Kate Crawford thematisierte er die „Materialität“ von KI – von energieintensiven Rechenzentren bis hin zu geopolitischen Machtverhältnissen in der globalen Tech-Industrie. Besonders hob er die Bedeutung europäischer Datensouveränität hervor und plädierte für eine nachhaltige, faire digitale Infrastruktur.
Im Anschluss vertieften die Teilnehmenden in lebhafter Diskussion zahlreiche Aspekte der Impulse – unter anderem:
Der Abend machte deutlich: KI kann nachhaltige Entwicklung fördern – wenn sie reflektiert, kompetent und kontextsensibel eingesetzt wird. Technologische Innovationen allein reichen nicht aus. Es braucht politische Gestaltung, ethische Orientierung und gesellschaftliche Debattenräume.
Wir danken allen Teilnehmenden, den Professor:innen der Deutschen Hochschule für angewandte Wissenschaften sowie den kooperierenden Institutionen für ihre wertvollen Impulse. Der Themenabend zeigte erneut, wie wichtig interdisziplinäre Formate für die Auseinandersetzung mit Zukunftstechnologien sind – und wie fruchtbar der Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft sein kann.