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Studierende recherchieren gemeinsam Versicherungen für das Fernstudium.

Ratgeber

Gut versichert im Fernstudium

Versicherung im Fernstudium - alles, was Sie wissen sollten

Das Fernstudium erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Mit der wachsenden Zahl von Studierenden, die diesen Weg wählen, ist es wichtiger denn je, die Versicherungsbedürfnisse zu verstehen, die mit einem Fernstudium einhergehen. Im Folgenden wollen wir eine umfassende Informationsquelle zum Thema Versicherung im Fernstudium bereitstellen. So können Sie sich auf ihr Studium konzentrieren, ohne sich um unerwartete Risiken sorgen zu müssen.

Welche Arten von Versicherung im Fernstudium sind relevant?

Unfallversicherung

Die gesetzliche Unfallversicherung bietet Schutz bei Unfällen während der Arbeit oder im Rahmen der Hochschule, jedoch nicht in der Freizeit oder beim Lernen zu Hause. Das stellt für viele Studierende eine bedeutende Lücke dar. Eine private Unfallversicherung kann hier wertvollen zusätzlichen Schutz bieten. Sie sollte in Betracht gezogen werden, um in verschiedenen Alltagssituationen, nicht nur im akademischen Kontext, abgesichert zu sein. Diese Versicherung schützt beispielsweise auch bei Freizeitunfällen und gewährleistet, dass die Studierenden im Falle eines Unfalls nicht auch noch finanziell belastet werden.

Die Kosten für eine private Unfallversicherung können stark variieren. Sie hängen von Faktoren wie dem gewählten Versicherungsschutz, dem Umfang der Leistungen und dem Anbieter ab. Im Allgemeinen liegen die monatlichen Beiträge für Studierende im Bereich von 10 bis 30 Euro. Rabatte für Gruppenversicherungen oder spezielle Angebote für Studierende können die monatlichen Kosten reduzieren.

Versicherungsberater können dabei helfen, die richtigen Versicherungen zu finden.

Haftpflichtversicherung

Eine Haftpflichtversicherung ist essenziell für jeden, da sie Schäden, die man anderen zufügt, finanziell absichert und somit vor hohen Kosten schützt. Dies könnte Schäden an gemieteten Unterkünften oder an den Eigentümern von Waren betreffen. In einem Studentenleben können viele unvorhersehbare Situationen auftreten, in denen eine Haftpflichtversicherung wertvoll sein kann. Zum Beispiel könnten Sie versehentlich etwas in der Studentenwohnung beschädigen oder Mitstudierende während einer gemeinsamen Aktivität unabsichtlich verletzen. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig um einen entsprechenden Versicherungsschutz zu kümmern. So werden unangenehme finanzielle Überraschungen im Ernstfall vermieden.

Es gibt eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt, die unterschiedliche Tarife für Haftpflichtversicherungen anbieten, die speziell auf die Bedürfnisse von Studierenden abgestimmt sind. Zu den bekanntesten Anbietern gehören unter anderem Allianz, AXA, und HUK-Coburg. Diese Unternehmen bieten Optionen mit flexiblen Deckungssummen und individuellen Anpassungsmöglichkeiten.

Krankenversicherung

In Deutschland besteht eine Krankenversicherungspflicht, die auch für Studierende gilt. Hierfür ist unerheblich, ob sie an einer Universität oder einer anderen Bildungseinrichtung eingeschrieben sind. Gesetzliche und private Krankenversicherungen sind die beiden Hauptoptionen, aus denen die Studierenden wählen können. Für viele junge Studenten bis zum 25. Lebensjahr kommt oft die Familienversicherung infrage. Sie ermöglicht, bis zu einem gewissen Alter über die Versicherung ihrer Eltern abgesichert zu sein (beitragsfrei mitversichert). Diese Option ist für viele besonders attraktiv, weil keine zusätzlichen Kosten entstehen. Sind Studierende über ihre Eltern mitversichert, zahlen nur die Eltern ihren jeweiligen Versicherungsbeitrag, während die Studierenden keinen gesonderten Beitrag mehr zu zahlen haben.

Danach kann die studentische Krankenversicherung in Betracht gezogen werden. Sie ist eine spezielle Form der Krankenversicherung für eingeschriebene Studierende in Deutschland und auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnitten. Zum einen ist der Beitrag zur studentischen Krankenversicherung im Vergleich zu regulären Krankenversicherungen oft deutlich günstiger. Das ist besonders für junge Menschen von Bedeutung, die möglicherweise nur ein begrenztes Einkommen haben. Die studentische Krankenversicherung ermöglicht auch eine umfassende medizinische Versorgung. Dazu gehören ambulante Behandlungen, Krankenhausaufenthalte und notwendige Vorsorgeuntersuchungen. Zudem sind viele Leistungen ohne Zuzahlung möglich. So müssen Studierende keine erhebliche finanzielle Belastung fürchten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die studentische Krankenversicherung eine flexiblere Anpassungsoption für Studierende bietet. Sollte sich der Studienstatus ändern, zum Beispiel durch einen Wechsel an eine andere Hochschule oder das Beenden des Studiums, können die Versicherten ihren Versicherungsschutz entsprechend anpassen. Es ist jedoch wichtig, sich rechtzeitig um eine geeignete Versicherung zu kümmern. So können Lücken im Versicherungsschutz vermieden werden.

Für Vollzeitstudierende oder jene mit einem bestimmten Jahreseinkommen gibt es zudem die Möglichkeit einer privaten Krankenversicherung (PKV). Sie bietet im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oft umfangreichere Leistungen und individuellere Tarife. Darüber hinaus zeichnen sich private Krankenversicherungen häufig durch kürzere Wartezeiten bei Arztterminen und einen besseren Zugang zu spezialisierten Fachärzten aus. In vielen Fällen bieten PKV-Tarife auch ergänzende Leistungen, die über die Standardversorgung hinausgehen. Das können etwa alternative Heilmethoden oder eine bessere zahnmedizinische Versorgung sein. Ein weiterer Vorteil der PKV ist die Möglichkeit, den Versicherungsschutz während des Studiums flexibel zu gestalten. Studierende können ihre Tarifoptionen anpassen, basierend auf ihren sich ändernden Bedürfnissen im Laufe des Studiums oder nach dem Abschluss. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die private Krankenversicherung in der Regel eine Gesundheitsprüfung umfasst. Auch bemessen sich die Beiträge auf der Basis des individuellen Gesundheitszustandes sowie des gewählten Leistungsumfangs. Daher sollten Studierende sorgfältig prüfen, ob eine PKV langfristig die passende Option für sie ist. Das gilt insbesondere, wenn sie die Studienzeit oder die finanzielle Situation in der Zukunft wechseln könnten.

Internationale Studierende sollten sich besonders über ihre spezifischen Anforderungen informieren, da in vielen Fällen spezifische Vorschriften für ausländische Studierende gelten, die je nach Herkunftsland variieren können. Ein Beispiel sind Studierende aus einem Nicht-EU-Land, die in Deutschland eingeschrieben sind. Diese müssen oft einen Nachweis über eine ausreichende Krankenversicherung erbringen, bevor sie ein Visum erhalten oder an einer Hochschule immatrikuliert werden können. Für viele internationale Studierende besteht die Möglichkeit, entweder eine gesetzliche Krankenversicherung oder eine private Krankenversicherung abzuschließen. Wenn sie bereits in ihrem Heimatland versichert sind, sollte geprüft werden, ob diese Versicherung auch im Ausland gilt oder ob es spezielle Abkommen zwischen Deutschland und ihrem Herkunftsland gibt. Außerdem können einige Universitäten spezielle Versicherungsprogramme für internationale Studierende anbieten, die an die Bedürfnisse und rechtlichen Anforderungen angepasst sind. Es ist ratsam, sich frühzeitig über diese Optionen zu informieren, um sicherzustellen, dass der Versicherungsschutz den deutschen Anforderungen entspricht und gleichzeitig die medizinischen Bedürfnisse während des Studiums abgedeckt sind.

Infografik zur Krankenversicherung im Jahr 2021

Quelle: Statista, 2024

Hausratversicherung

Insbesondere in Studentenunterkünften ist der Schutz des persönlichen Eigentums von großer Bedeutung. Eine Hausratversicherung deckt Schäden durch Einbruch, Feuer oder Wasser ab. Sie ist somit ein unverzichtbares Element einer umfassenden Absicherung. Für Studierende, die in Wohngemeinschaften oder alleine wohnen, ist es wichtig zu wissen, dass ihre persönlichen Gegenstände wie Laptops, Möbel oder elektronische Geräte versichert sind. Ansonsten könnten sie im Verlustfall auf den Kosten sitzenbleiben. Die Auswahl der richtigen Hausratversicherung sollte unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Wohnort und Wert der Einrichtung getroffen werden.

Die Kosten für eine Hausratversicherung können je nach Anbieter, Wohnort und individuellen Bedürfnissen stark variieren. Für Studierende sind die monatlichen Beiträge im Allgemeinen zwischen 5 und 25 Euro zu erwarten. Faktoren, die die Prämien beeinflussen können, sind unter anderem der Wert des Hausrats, die Art der Unterkunft sowie Schutzmaßnahmen wie Sicherheitsvorrichtungen oder Alarmanlagen. Einige Anbieter bieten spezielle Tarife für Studierende an, die oft reduzierte Beiträge und angepasste Deckungen umfassen.

Rechtsschutzversicherung

Für Studierende kann eine Rechtsschutzversicherung hilfreich sein, um rechtliche Herausforderungen zu bewältigen und somit ihren Alltag reibungsloser zu gestalten. Ob es um Mietstreitigkeiten, Vertragsangelegenheiten oder andere rechtliche Belange geht, diese Versicherung bietet Unterstützung in schwierigen Situationen. So gibt sie den Studierenden die Gewissheit, dass sie in rechtlichen Angelegenheiten nicht allein sind. Da viele Studierende während ihrer Studienzeit zum ersten Mal in eigenständigen Mietverhältnissen leben oder sich mit rechtlichen Dokumenten befassen, ist es von Vorteil, einen speziellen Schutz dafür in Betracht zu ziehen.

Bei der Auswahl einer Rechtsschutzversicherung sollten Studierende verschiedene Anbieter vergleichen, die über spezielle Tarife für ihre Bedürfnisse verfügen. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Roland, ARAG, und Deutsche Anwaltshotline. Diese Unternehmen haben sich darauf spezialisiert, individuelle Lösungen für junge Erwachsene und Studierende zu entwickeln. So ist eine allumfassende rechtliche Absicherung gewährleistet. Die monatlichen Beiträge für eine Rechtsschutzversicherung können stark variieren, abhängig von Faktoren wie dem gewünschten Leistungsumfang und dem Anbieter. Im Durchschnitt liegen die Kosten für Studierende zwischen 15 und 50 Euro pro Monat. Einfache Tarife, die grundlegende rechtliche Unterstützung abdecken, sind oft günstiger. Umfassendere Policen, die zusätzliche Leistungen wie Verkehrsrechtsschutz oder Online-Rechtsberatung beinhalten, sind tendenziell teurer.

Was sollten Fernstudierende besonders beachten?

Fernstudierende haben häufig unterschiedliche Versicherungsbedürfnisse im Vergleich zu traditionellen Präsenz-Studierenden. Der wichtigste Punkt dürfte hier sein, dass bei einem Online-Studium mit der Anwesenheit an der Hochschule auch der Versicherungsschutz über die gesetzliche Unfallversicherung entfällt. Denn das Lernen zuhause, wie es für Fernstudierende eines Online-Studiums den Hauptteil ihres Studienalltags ausmacht, stellt aus Sicht der Versicherungen eine Freizeitbeschäftigung dar. Die gesetzliche Unfallversicherung greift hier also nicht. Um umfassend abgesichert zu sein, empfiehlt es sich daher für Fernstudierende, eine private Unfallversicherung abzuschließen.

Die Flexibilität und Mobilität eines Fernstudiums können die Wahl der richtigen Versicherung beeinflussen. Insbesondere gilt dies, wenn die Studierenden oft auf Reisen sind oder verschiedene Orte für ihr Studium nutzen. Kombinieren Sie Ihr Fernstudium mit einem Auslandsaufenthalt, sind auch weitere Aspekte wie eine Auslandskrankenversicherung, Reise-Haftpflichtversicherung oder Reise-Unfallversicherung zu beachten. Workation (zeitlich begrenzte Remote-Arbeit aus dem Ausland bei gleichzeitigem Bestehen des Hauptwohnsitzes im Heimatland) ist ein ähnliches Thema. Dieser Sonderfall kommt aber für Teilzeitarbeit neben einem Fernstudium eher weniger in Frage. Praktika oder andere ähnliche Tätigkeiten können ebenfalls zusätzliche Anforderungen an den Versicherungsschutz stellen. Immerhin kann hier das Risiko von Schäden oder Verletzungen in verschiedenen Umgebungen höher sein. Daher ist es ratsam, alle Aspekte der Lebenssituation zu analysieren, um sicherzustellen, dass man gut abgesichert ist.

Wie wählt man die richtige Versicherung?

  • Persönliche Bedürfnisse bewerten: Überlegen Sie sich eingehend, welche Versicherungen für Ihre spezielle Lebenssituation notwendig sind, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
  • Vergleich verschiedener Anbieter: Nutzen Sie Vergleichsportale oder sprechen Sie mit Versicherungsberatern, um die besten Optionen zu finden, damit Sie sicherstellen können, dass Sie das beste Angebot zum besten Preis erhalten.
  • Studierendenfreundliche Optionen: Viele Versicherer bieten spezielle Tarife für Studierende an, die oft günstigere Prämien und besondere Leistungen umfassen. Informieren Sie sich über diese Angebote und berücksichtigen Sie sie in Ihrer Entscheidung.

Was sind Häufige Fehler?

  • Versicherungsdeckungen übersehen: Informieren Sie sich gründlich, um sicherzustellen, dass alle relevanten Risiken abgedeckt sind und Sie im Falle eines Schadens nicht auf unerwarteten Kosten sitzenbleiben.
  • Kleingedrucktes nicht lesen: Nehmen Sie sich die Zeit, die Bedingungen Ihrer Versicherungspolicen sorgfältig zu lesen und zu verstehen, um keine kostspieligen Überraschungen zu erleben.
  • Regelmäßige Überprüfungen ignorieren: Stellen Sie sicher, dass Ihre Versicherung stets Ihren aktuellen Lebensumständen entspricht, da sich Ihre Bedürfnisse im Laufe des Studiums ändern können, und bleiben Sie proaktiv in der Abstimmung Ihrer Versicherung.

Wichtige Fragen rund um Versicherung im Fernstudium

Sie müssen Ihrer Krankenkasse das Startdatum Ihres Studiums mitteilen. Die Krankenkasse übermittelt Ihrer Hochschule dann alle notwendigen Daten.

Ja, Ihre Hochschule braucht auch bei Privatversicherten die digitale Meldung einer gesetzlichen Krankenkasse. Das kann sowohl die gesetzliche Krankenkasse sein, wo der oder die Privatversicherte zuletzt Mitglied war - oder wie bei Versicherungsbefreiten jede Krankenkasse, die gesetzlich Versicherte in Deutschland wählen könnten.

Ja. Ihre Hochschule benötigt die Mitgliedsbescheinigung oder eine andere Auskunft der Krankenversicherung über Ihre Mitgliedschaft. Oft haben Krankenkassen dafür schon extra eine Bescheinigung vorbereitet.

Ja, die Hochschule braucht eine Bestätigung der Befreiung von der Versicherungspflicht.

Fernstudierende mit Wohnsitz oder regelmäßigem Aufenthalt im Ausland müssen nicht versichert sein und brauchen ihrer deutschen Hochschule keinen Nachweis vorzulegen.

Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Alle Studieninteressierten müssen diesen Nachweis erbringen (siehe § 199a Abs. 2 SGB V), sobald sie sich für ein Studium anmelden.

Bitten Sie Ihre Krankenkasse, eine Bestätigung über das Studierenden-Meldeverfahren an Ihre künftige Hochschule zu senden.

Leider nein. Das digitale Studierenden-Meldeverfahren wurde nur zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und Hochschulen eingerichtet, private Krankenversicherungen nehmen daran nicht teil. Deshalb muss eine Krankenkasse diese gesetzlich vorgeschriebene digitale Bestätigung des Krankenversicherungsstatus an Ihre Hochschule senden.

Eine gesetzliche Krankenkasse muss Ihren Krankenversicherungsstatus über das Studierenden-Meldeverfahren bestätigen. Dieser Weg ist gesetzlich vorgeschrieben. Abweichende Nachweise darf keine Hochschule akzeptieren.

Bitte wenden Sie sich an die Krankenkasse, bei der Sie zuletzt versichert waren oder an eine beliebige Krankenkasse, die Sie wählen könnten, wenn eine Versicherungspflicht bestünde. Bitten Sie diese Krankenkasse, im Rahmen des digitalen Studierenden-Meldeverfahrens eine Bestätigung über Ihren Krankenversicherungsstatus an Ihre künftige Hochschule zu senden.

Das digitale Studierenden-Meldeverfahren wurde nur zwischen den Krankenkassen und Hochschulen eingerichtet. Private Krankenversicherungen nehmen daran nicht teil.

Gut Versichert? Sicher im Fernstudium!

Die richtige Versicherung ist ein wichtiger Bestandteil eines erfolgreichen Fernstudiums und kann im Ernstfall erhebliche finanzielle Belastungen verhindern. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Bedürfnisse zu evaluieren und die passenden Versicherungslösungen zu finden, um sicherzustellen, dass Sie umfassend geschützt sind. Seien Sie proaktiv und bleiben Sie informiert, um sich und Ihre Zukunft bestmöglich abzusichern. So können Sie sich voll und ganz auf Ihr Studium konzentrieren und brauchen sich keine unnötigen Sorgen um mögliche Risiken zu machen. Bleiben Sie informiert und geschützt – starten Sie jetzt durch!

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