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Potsdam, 9. Mai 2025 – Wie kann nachhaltige Führung in einem komplexen politischen Gefüge wie der Europäischen Union gelingen? Und wie schafft es die EU, ökologische Verantwortung, wirtschaftliche Interessen und regulatorische Gestaltungskraft nicht nur auszubalancieren, sondern gezielt miteinander zu verbinden? Diesen Fragen geht Prof. Dr. Melissa Vasi, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der DHAW, in einem aktuellen Kapitel des renommierten Palgrave Handbook of Practical Sustainability nach. Gemeinsam mit ihren Co-Autoren liefert sie eine tiefgehende Analyse unter dem Titel: „The European Union Sustainable Leadership Agency: Bridging the Gap Between Environment, Industry and Society—Home and Abroad“.
Im Zentrum des Beitrags steht die Beobachtung, dass die EU eine eigenständige Form der nachhaltigen Führung entwickelt hat – ein Modell, das nicht auf kurzfristige Kompromisse, sondern auf langfristige strategische Kohärenz abzielt. Dabei wird Nachhaltigkeit nicht als isoliertes Ziel verstanden, sondern als integrativer Bestandteil europäischer Politikgestaltung.
Prof. Dr. Vasi zeigt, wie Umwelt- und Industriepolitik innerhalb der EU zunehmend zusammengedacht werden: Statt Zielkonflikte zu betonen, entstehen neue Synergien – etwa durch die Förderung grüner Technologien, die Stärkung von Innovationsclustern oder die Verknüpfung von regulatorischen Standards mit wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit.
Ein besonderer Fokus der Analyse liegt auf der internationalen Ausstrahlungskraft der EU. Die Autoren beschreiben, wie die Europäische Union durch Handelsverträge, Klimaabkommen und internationale Partnerschaften gezielt Nachhaltigkeitsstandards exportiert. Diese „weiche Macht“ ermöglicht es der EU, globale Impulse zu setzen – nicht zuletzt im Bereich der sogenannten Green Deals oder beim Vorantreiben zirkulärer Wirtschaftsmodelle.
Das Modell der „Sustainable Leadership Agency“, das im Kapitel vorgestellt wird, dient dabei als theoretisches und praktisches Gerüst, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Umwelt, Industrie und Gesellschaft besser zu verstehen – sowohl im europäischen Binnenraum als auch im globalen Kontext.
Die Veröffentlichung unterstreicht die interdisziplinäre Expertise von Prof. Dr. Melissa Vasi an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Digitalisierung. Ihre Forschung zeigt eindrucksvoll, wie wissenschaftliche Erkenntnisse konkrete Handlungsoptionen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eröffnen können.
Gleichzeitig macht die Publikation deutlich, wie die DHAW mit ihrer praxisorientierten Forschung aktuelle globale Herausforderungen adressiert – und einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft leistet.